Historie zur Ortslage

Die hügelige und bewaldete Landschaft mit den zahlreichen Seen, hier dem Großen Zechliner See als Klarwassersee mit bis zu 36 m Wassertiefe befindet sich in der Endmoränenlandschaft der Weichseleiszeit und wurde nach dem Rückzug des Gletschereises etwa vor 12.000 Jahren in diesen Grundstrukturen ausgeprägt.

 

Noch vor 150 Jahren - vor dem Bau der Kanäle - war der Wasserspiegel des Großen Zechliner Sees etwa 2,50 m höher, der Uferweg im Süden des Plangebietes war Teil des Sees und die heute dort beginnende Hangkante ist die alte Seeuferkante. Der See entwässerte über den Braminbach in Richtung Braminsee, dann über die Rheinsberger Seenkette in den Rhin, weiter in die Havel und letztlich in die Elbe.

 

Der mittlere Bereich des B-Plangebietes, nördlich des Braminbaches, war eine leicht nach Süden, zum See hingeneigte Fläche, die charakteristisch für Siedlungsstellen für die ab dem etwa 6. Jahrhundert nach Christi hier siedelnden slawischen Völker ist. Eventuell war dieses schon eine Siedlungsfläche der vor den slawischen Völkern in diesem Raum siedelnden germanischen Gruppen. Diese wahrscheinliche Siedlungsstelle wird in der Planzeichnung durch die Darstellung eines relativ großflächigen Bodendenkmals dokumentiert.

 

An diesem Wasserablauf wurde später eine Wassermühle errichtet, die als Schneidemühle für das in großen Mengen anfallende Holz diente. Der Name des Mühlenbesitzers „Becker“ entwickelte sich schließlich zur Ortsbezeichnung für den gesamten Bereich.

 

In den 1870er und 1880er Jahren begann Preußen im großen Umfang mit dem Ausbau von schiffbaren Kanälen im Umland, um so verschiedenes Baumaterial aus dem Umland (Holz, Ziegel, Kalk) in die rasch wachsende Stadt Berlin transportieren zu können. So erhielt auch der Große Zechliner See, genau östlich gegenüber dem B-Plangebiet, seinen Kanalanschluss, Stadt Rheinsberg • Bebauungsplan Flecken Zechlin Nr. 8 „Beckersmühle“ 6 der über Schleusen an das Wasserstraßennetz der Müritz- und der Oberhavel angeschlossen wurde. Durch den Kanalbau sank das Wasserniveau im Großen Zechliner See auf das Niveau vor der Schleuse in Kleinzerlang (Marina Wolfsbruch), d.h. der Wasserspiegel sank um rund 2,5 m. Damit floss das Seewasser über den Kanal und nicht mehr über den Braminbach ab und so wurde der Wassermühle „das Wasser abgegraben“.

 

Aktuell läuft das Wasser im oberen Braminbach im historischen Sinne verkehrt herum, indem es Wasser aus der Braminbachniederung nun in den Großen Zechliner See führt.

 

In der DDR begann man ab den 1960er Jahren im großen Umfang Erholungsgebiete an der Küste und in attraktiver Landschaft im Landesinneren für Erholungsobjekte auszubauen, vorrangig als Betriebsferienobjekte für Betriebe aus dem Berliner Umland, aus Sachsen und Sachsen-Anhalt. So entstanden die zahlreichen Betriebserholungsobjekte im Gebiet  Beckersmühle und Hohe Heide. Der größte Teil der von dieser Planung betroffenen Bungalows war Teil eines Erholungsobjektes eines Betriebes aus Magdeburg. Zu diesem Objekt gehörte auch das heutige Hotel Gutenmorgen, früher Hotel Beckersmühle.

 

Zum Norden hin baut sich so auch eine relativ steile Uferhanglage mit über 12,0

m Höhe am Großen Zechliner See auf, die in den 20,0 bis 40,0 m breiten Waldsaum eingebettet ist. Südlich der als „Nase“ in den See hineinragenden Stelle, die als Badestelle genutzt wird („Beckers Eck“), setzt sich der Waldsaum am Ufer fort, unter dem zahlreiche Bootshäuser im Großen Zechliner See aus der Luft daher kaum zu erkennen sind.